Empowerment mit Sprach- und Kulturmittler*innen

als Multiplikator*innen für die Vermittlung und Wahrnehmung von sexuellen Rechten geflüchteter Menschen

Wir suchen Sie als Sprach- und Kulturmittler*innen

Du sprichst etwas Deutsch und auch eine andere Sprache?
Klicke hier. Da ist ein leichter Text, den kannst Du gut lesen. 

Haben Sie …

  • eine Flucht- oder Migrationsgeschichte?
  • Deutschkenntnisse (vergleichbar B1)?
  • Interesse, dich mit Themen im Zusammenhang mit sexuellen und reproduktiven Rechten zu beschäftigen?
  • Lust in gut vergüteten Einsätzen als Vermittler*in zwischen Kulturen zu fungieren?

Sind Sie neugierig geworden?

Unsere erste Info-Veranstaltung am Kronenplatz 1, 76133 Karlsruhe hat am 24.05.2023 um 18:00h stattgefunden.

Der Besuch der Infoveranstaltung ist keine Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Programm. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf, oder melden Sie sich direkt an unter: empowerment@fka-ka.de

Was sind die Aufgaben der Sprach- und Kulturmittler*innen?

Alle Menschen haben das Recht, unabhängig und informiert Entscheidungen über den eigenen Körper, die Gesundheit und die Sexualität treffen zu können sowie Zugang zu adäquaten Dienstleistungen der Gesundheitsversorgung in Anspruch zu nehmen. Viele geflüchtete Menschen sind jedoch nicht ausreichend an die Regelstrukturen des örtlichen Hilfe- und Unterstützungssystems angebunden. Ein großes Defizit ist dabei in der gänzlich fehlenden bzw. genderunsensiblen Sprachmittlung zu sehen. Es fehlt aber auch an vertrauensvollen Räumen, sich mit Themen wie Körper, Gesundheit und Sexualität zu beschäftigen. Teilweise führen aber auch Zwangsheirat, Tabuisierungen und traditionell begründete Gewalt gegen Frauen zu einer erheblichen Einschränkung in der Wahrnehmbarkeit von sexuellen und reproduktiven Rechten. Vor allem Sprach- und Kulturmittler*innen können hier eine wichtige Arbeit für die Schaffung solcher Schutzräume sowie zu dem Verständnis, die über das reine Übersetzen hinausgeht, leisten.

Sprach- und Kulturmittler*innen können dazu beitragen, den Zugang zu Informationen zu erleichtern und damit auch die Versorgung geflüchteter Menschen fördern. Vielerorts gibt es jedoch zu wenig Sprachmittler*innen mit einer entsprechend sensiblen Sprach- und Kulturkompetenz. Insbesondere im Themenfeld der sexuellen und reproduktiven Rechte und Gesundheit gibt es Wörter und Konzepte, die die tabuisiert werden oder für die es in den Herkunftssprachen keine direkte Übersetzung gibt. Daher werden die teilnehmenden Sprach- und Kulturmittler*innen zu Themen der sexuellen und reproduktiven Rechte und Gesundheit sensibilisiert und geschult. In anschließenden Praxiseinsätzen wenden sie ihre neu erworbenen Kompetenzen in Beratungssettings an und sammeln weitere Erfahrungen. In einem nächsten Schritt werden sie zu Multiplikator*innen weitergebildet und darin bestärkt, andere geflüchtete Menschen zu unterstützen. Sie werden befähigt, ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre eigenen Bewältigungsstrategien zu diesen Themen mit Hilfe des peer-to-peer-Ansatzes an ihre Community und weitere, neu in Deutschland Ankommende weiterzugeben.

Nicht nur das Wissen um eigene sexuelle und reproduktive Rechte und Gesundheit kann ein wichtiger Schritt zum Empowerment für geflüchtete Mädchen, Frauen, LSBTI* und Männern sein. Auch die Sprach- und Kulturmittler*innen erfahren in ihrer Rolle als Multiplikator*innen ein Empowerment. Sie setzen sich für andere und die Gesellschaft ein und erleben Selbstwirksamkeit. Zudem wird ihre fachliche Kompetenz gestärkt, so dass sich neue Chancen für ihre weiteren beruflichen Wege ergeben können.

Der Paritätische Gesamtverband ist für das Projekt verantwortlich. Das Projekt wird durch die Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Beauftragten für Antirassismus gefördert. Der fka ist einer der elf Träger. Dabei werden alle Träger fachlich vom profamilia Landesverband Hamburg unterstützt.

Anfragen gerne an empowerment@fka-ka.de

 

Wie wird man Sprach- und Kulturmittler?

Wir bieten 10 aufeinanderfolgende Workshops an, die an folgenden Terminen stattfinden:

21.06.23 15:00-17:00: Sexuelle & Geschlechtliche Vielfalt
19.07.23 16:30-18:30: Verhütung, sexuelle & reproduktive Rechte
09.08.23 16:30-18:30: HIV/AIDS und andere sexuell übertragbare Krankheiten
30.08.23 16:30-19:00: (online): Sexualität von Menschen mit Hilfsbedarf
20.09.23 16:30-18:30: (online): Trauma Teil 1 (aus Sicht einer Psychotherapeutin)
28.09.23   9:30-13:30: Techniken der Sprach- und Kulturmittlung Teil 1
29.09.23   9:30-13:30: Techniken der Sprach- und Kulturmittlung Teil 2
11.10.23 17:00-19:00: sexualisierte Gewalt, mögliche Folgen, Hilfsangebote & Präventionsmöglichkeiten
15.11.23 17:00-19:00: Zwangsprostitution und Menschenhandel
29.11.23 17:00-19:00: Trauma Teil 2 (aus Sicht eines Betroffenen)

Das Ganze schließt mit der Ausgabe eines Teilnehmenden-Zertifikats.

 

Wie ist die Anwendung in der Praxis?

Wir vermitteln parallel zu den Workshops und danach überdurchschnittlich gut vergütete Dolmetscher*innen-Einsätze, bei denen das Gelernte gleich praktisch angewandt und vertieft werden kann.

Begleitend gibt es regelmäßig Gruppensupervisionen und auch die Möglichkeit zur Einzel-Supervision. Dies ist wichtig, um Strategien zu lernen, mit eigenen aufkommenden Themen umzugehen und trägt somit ebenso zum Empowerment und der Selbstfürsorge bei.

 

Brauchen Sie Sprach- und Kulturmittler*innen?

Sind Sie eine Organisation/ Einrichtung, die im oben beschriebenen Themenbereich gut ausgebildete Sprach- und Kulturmittelnde braucht?

Dann richten Sie gerne Ihre Anfrage an: empowerment@fka-ka.de

 

Wir freuen uns auf Sie!

 

Download des Informationsflyers

        

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