Unsere Therapeut*innen stellen sich vor
Tania Sippel-Kaiser
Mein Name ist Tania Sippel-Kaiser.
Hier können Sie ein kleines Video über mich und meine Arbeit abrufen.
Ich arbeite seit 25 Jahren therapeutisch in eigener Praxis in Karlsruhe mit körperlich und seelisch traumatisierten Menschen und Menschen in tiefen Sinn-, Lebens- und Heilkrisen. Zunächst als Ergotherapeutin, Körpertherapeutin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Gestalttherapeutin, Traumatherapeutin, TRE-Providerin, Schamanin und Coachin zur Erlernung der Selbsthilfe und Selbstregulation des eigenen Nervensystems.
Seit der Gründung des „Atman Instituts für Seelische Gesundheit und Migration“, dem jetzigen PSZ (Psychosozialen Zentrum) in Karlsruhe, vor nunmehr 7 Jahren, arbeite ich für den Freundeskreis Asyl therapeutisch mit traumatisierten geflüchteten Menschen. Schon vor dem Einsatz bei fka war für mich genau diese Arbeit eine Berufung und Grund für verschiedene Ausbildungen, unter anderen die Trauma, Spannung und stresslösenden Übungen (TRE) von David Bercelli.
Ich spürte, und spüre noch immer und mehr, dass das Heilen von Trauma eine Grundvoraussetzung für Frieden in uns selbst, in unseren Beziehungen und auf der Erde ist. Ich kenne aus eigener Erfahrung das Erleben, sich den eigenen Traumata und den unwillkürlichen Trauma-Reaktionsmustern von Körper und Geist ausgeliefert zu fühlen, und auch die starke transformatorische Kraft, die in Ihrer Heilung liegt.
Wie Peter Levine, einer der großen Traumatherapeuten unserer Zeit sagt:
„Ein unverarbeitetes Trauma ist die Hölle auf Erden, und ein geheiltes Trauma ein Geschenk der Götter.“
Dabei ist es mir ein Herzensanliegen, die Vulnerablen und Versehrten, Entwurzelten und zutiefst Schutzbedürftigen zu unterstützen, zu begleiten und anzuleiten, in Ihre ureigene Kraft – zurück – zu finden. Es ist Heilung möglich, und die Alchemie, die aus Horror Leben macht und nicht den immerwährenden Kreislauf der Gewalt fortsetzt.
Ein Schwerpunkt meiner Arbeit in unserem PSZ ist die Arbeit mit den Überlebenden von Menschenhandel. Diese, durch unermessliche sexuelle Gewalt und Ausbeutung verletzten (meist) Frauen, werden uns durch „The Justice Project“ anvertraut, und sind oft am Rande dessen, was sie aus-halten können, lebensmüde, schwer betroffen und schutzbedürftig. Und doch sind sie stark. Unendlich stark, dass sie das, was sie erlebt haben überhaupt überlebt haben.
Diesen Kraftakt ehrend und an Sie glaubend, sehe ich in Ihnen, was sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ahnen, was verborgen liegt unter Scham und Schuld und den Trümmern des Seins: ihr wahres göttliches Selbst, ihre Schönheit und Kraft, ihre Liebe und ihr Leben und ihren Wert.
Und oft realisieren sie in einem Moment: Es ist noch nicht vorbei. Es gibt noch Hoffnung. Es gibt eine Welt hinter dem Leid. Es gibt ein „Ich“ hinter der Zerstörung. Sie mit diesem unversehrten Teil von sich selbst wieder in Kontakt zu bringen, sie durch die Vermittlung von Selbsthilfetechniken dazu zu ermächtigen, ihr im Ausnahmezustand von Kampf und Flucht befindliches Nervensystem zu regulieren und darin Ruhe zu finden und Schlaf, ist dabei wohl eine der wichtigsten ersten therapeutischen Aufgaben.
Meine Erfahrung als Traumatherapeutin ist, dass Menschen, die ein Trauma wirklich tief in sich zu heilen vermögen, mit Ihrer daraus gewonnenen Empathiefähigkeit und Erfahrung etwas weiter geben und in die Welt tragen, was diese dringend nötig hat: Sie setzen Mitgefühl, Liebe und Wirk- und Arbeitskraft zum Wohle des Ganzen ein.
Anmerkung der Redaktion:
Aufgrund der dramatischen Kürzungen der ohnehin unzureichenden Mittel für das PSZ bitten wir dringend und herzlich um Spenden, um unsere wichtige Arbeit mit traumatisierten Geflüchteten weiterführen zu können.