Gemeinsam für Gleichwertigkeit

für atman - Institut für seelische Gesundheit und Migration

 

Das Thema Gleichwertigkeit ist für asylsuchende Menschen meist sehr spürbar, da es auf struktureller Ebene oft nicht vorhanden ist – im laufenden Asylverfahren besitzen sie nicht die gleichen Zugänge etc. wie die Aufnahmegesellschaft. Hinzu kommen Abwertungen, Ausgrenzungen und Alltagsrassismus, Muslim*innenfeindlichkeit und/oder Sexismus, was zu psychischen Belastungen führen kann. Das Ankommen im neuen Land wird dadurch gehemmt. Zudem wird der Alltagsrassismus von manchen Menschen nicht als solcher wahrgenommen. Es ist eine Herausforderung damit umzugehen und dem in einer fremden Sprache (angemessen) zu begegnen.

 
Dies wollen wir mit unserem Projekt ändern und Geflüchtete begleiten ihren Standpunkt zum Thema Rassismus, Sexismus und Muslim*innenfeindlichkeit in ihrem Lebensraum und der Öffentlichkeit zu vertreten. Das heißt, sie agieren sowohl als Multiplikator*innen in ihren Communitys als auch in eine Sichtbarmachung verschiedener Perspektiven in der Gesellschaft, wodurch sich ein vielfältigeres Bild ergibt und Diskriminierungen weniger toleriert werden.

Unsere Zielgruppe sind asylsuchende Menschen im Alter von 16 bis 60 Jahren. Besonders sprechen wir hier Betroffene von Mehrfachdiskriminierung an, wie Rassismus, Muslim*innenfeindlichkeit und Sexismus. In einem sicheren Raum trauen sich viele Geflüchtete ihre Meinung zu sagen und ihren Standpunkt auch kontrovers zu vertreten.

Unsere Angebote:

  • wöchentlicher Gruppentreff Dienstag 13:00 – 14:30 Uhr: Austausch und Reflexion mit einer sozialpädagogischen Betreuungskraft über Diskriminierungserfahrungen
  • offene Sprechstunde (donnerstags), in der die Teilnehmenden die Möglichkeit haben, allgemeine auftauchende Probleme und Themen in Folge des Projekts mit der sozialpädagogischen Betreuungskraft einzeln zu besprechen
  • 1 x Monat ein Workshop mit verschiedenen Referent*innen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten: Körperarbeit/Selbsterfahrung, Kommunikation/Emotion/Führung und Empowerment.
  • Einzelcoachings (nach Vereinbahrung) bei einer Therapeutin, zur Stärkung der individuellen Persönlichkeit

In einem safe space haben die Teilnehmenden die Möglichkeit sich auszutauschen und (gegenseitig) zu empowern.
Durch diese Workshops sollen die Teilnehmenden persönlich bestärkt, die Reflexion vertieft werden und entsprechend fachliches Wissen über diskriminierende Strukturen und Lösungsansätze an die Hand bekommen.

In unser Projekt wollen wir ebenfalls interessierte Ehrenamtliche einladen. Die Beteiligung der Ehrenamtlichen soll über eine Sprachmittlung (v.a. Arabisch, Somali) und Begleitung erfolgen. An den wöchentlichen Treffen und den Workshops können die Ehrenamtlichen teilnehmen. Wir bevorzugen Ehrenamtliche mit Migrationsgeschichte, die selbst Strategien im Umgang mit Rassismus und Diskriminierung entwickelt haben, Freude daran haben sich selbst in dem Themenkomplex vertieft weiterzuentwickeln und somit als positives Vorbild für die Gruppe dienen. Der sichere Raum der Gruppe wird somit bewahrt.

Kontakt

Jessica Ruhe
jessica.ruhe@fka-ka.de
Tel. + 49 7274 779 8675

atman – Institut für seelische Gesundheit und Migration
fka – Büro Südpfalz
Bismarkstrasse 6
76726 Germersheim